Fortschritte mit Stolz betrachten

Stolz empfindet man, wenn man eine Aufgabe gemeistert hat. Woher jedoch dieser Stolz genährt wird und welche Rolle dabei anderen zukommt, verändert sich im Verlaufe der Entwicklung.

Deborah Stipek und ihr Forscherteam definierten 3 Phasen, wie Kinder ihre Erfolge und ihre Fortschritte einordnen und dabei (unter anderem) Stolz entwickeln.

Freude über die gemeisterte Herausforderung

Ungefähr bis zum Altern von 2 Jahren zeigen sich die meisten Kinder sichtlich erfreut über erfolgreich bewältigte Aufgaben und lächeln, wenn ihnen etwas gelungen ist.

In der Regel versuchen sie jedoch nicht in besonderem Masse, damit die Aufmerksamkeit von jemandem zu erregen. Sie messen sich auch nicht an vergleichbaren Leistungen und können ihr Handeln nur bedingt einordnen.

Suche nach Anerkennung

In der nächsten Phase suchen die Kinder bewusst nach Anerkennung, wenn ihnen etwas besonders gut gelungen ist. Dazu gehören offensichtliche Jubel-Gesten oder Aussagen wie «Ich habe es geschafft».

Kinder haben bis zu dieser Phase gelernt, dass sie für Erfolge Lob erwarten dürfen. Diese Bestätigung hilft ihnen beim Einordnen ihres Handelns im sozialen Kontext.

Orientierung an Standards

Ungefähr im Alter von 3 Jahren beginnen viele Kinder damit, Erfolge und Misserfolge selbst abzuschätzen und einzuordnen.

Sie haben sich ein Gefühl für vergleichbare Leistungen angeeignet und sind in der Bestätigung nicht mehr zwingend auf andere angewiesen, auch wenn Bestätigung weiterhin sehr stark zur gezielten Entwicklung beiträgt.

Diese neu erworbene Selbsteinschätzung ist die Grundlage für echten Stolz – aber auch für Scham im Falle eines Misserfolges.

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