Kritisches Denken im Kontext des Miteinanders

Kritisches Denken im Kontext des Miteinanders

Das Kontinuum (die Bandbreite) des sozialen Einflusses und des Miteinanders reicht vom totalen Gehorsam bis hin zum erbitterten Widerstand.

Menschen zeigen nicht in jeder Situation dasselbe Verhalten. Eine Tendenz jedoch ist in der Regel vorhanden – sei dies innerhalb einer Epoche oder einer Kultur.

Zu Beginn des 20.Jahrhunderts wurden Kindern andere Werte vermittelt als in den 1960-er Jahren. Und während beispielsweise verschiedene asiatische Kulturen das Gruppendenken und die Achtung des Kollektivs hoch werten, dominiert in diversen westlichen Kulturen eher der Gedanke der Unabhängigkeit.

Eine vielfach geforderte Kompetenz im modernen Bildungswesen ist das kritische Denken. Dieses wird sogar als 21st-Century-Skill bezeichnet (als Fähigkeit, welche man im Leben des 21.Jahrhunderts unbedingt braucht).

Etwas provokativ könnte man sagen: Viele hätten kritisches Denken vor allem dann gerne, wenn es um andere geht. Wenn es jedoch den eigenen Alltag, die persönliche Führung oder den Unterricht betrifft, dann wäre Gehorsam oder doch immerhin Folgsamkeit oft (scheinbar) einfacher.

Selbstverständlich können nicht alle Verhaltensauffälligkeiten und alle Schwierigkeiten des Zusammenlebens auf das kritische Denken zurückgeführt werden. Manche Verhaltensweisen sind schlicht nicht akzeptabel.

Wenn wir jedoch kritisches Denken fordern, müssen wir zum sachlichen Dialog bereit sein, und wir müssen damit umgehen können, wenn Ansichten anders und die Kompromissfindung anspruchsvoller sind.

Verarbeitungstiefe von Lernprozessen

Verarbeitungstiefe von Lernprozessen

Lern- und Kompetenzziele können sehr vielfältig sein.

Die Beurteilung der Zielerreichung ist stets abhängig von den Ansprüchen.

Wie tiefgehend soll ein Thema bearbeitet werden? Was sollen die Schülerinnen und Schüler von diesen Lerninhalten in ihren Alltag und auf ihren persönlichen Lebensweg mitnehmen? Gelten für alle Lernenden der Klasse dieselben Erwartungen? Und falls nicht, wo liegen die Mindestansprüche?

Die kognitive Taxonomie (Klassifikationsraster) nach Bloom kann dabei helfen, die Verarbeitungstiefe von Lerninhalten festzulegen.

Die bloomsche Klassifikation besteht aus 6 Ebenen. Die folgenden Aussagen zur Einordnung der Lerntiefe sowie die damit verbundenen Tätigkeiten haben die bloomsche Taxonomie als Grundlage.

Sie sind jedoch bewusst vereinfacht formuliert.

Die Lernenden können…Die Lernenden…  
…sich an Lerninhalte erinnern und einzelne Teile davon wiedergeben.notieren
beschriften
beantworten
…Lerninhalte als Ganzes verstehen.zusammenfassen
beschreiben
darstellen
…Lerninhalte in leicht abgeänderten Situationen selbst anwenden.durchführen
experimentieren
anpassen
…Lerninhalte im Detail verstehen und in eigenen Worten erklären, was diese ausmacht.sortieren
vergleichen
interpretieren
…Lerninhalte verwenden, um eigene Ideen umzusetzen.erfinden
planen
gestalten
…Lerninhalten die persönliche Bedeutung zumessen und diese im eigenen Alltag selbständig nutzen.bewerten
auswählen
nutzen

Kreativität fördern (Teil 1)

Kreativität fördern (Teil 1)

Gemäss einer Theorie von Sternberg und Lubart haben kreative Menschen einige gemeinsame Eigenschaften, die von Eltern und Lehrpersonen gefördert werden können. 6 Förderbereiche sollen in diesem und dem nächsten Blogartikel aufgezeigt werden:

Denkweise

Kreativität gründet auf einer divergenten, offenen Denkweise. Diese steht teilweise im Widerspruch zum traditionellen, konvergenten Schuldenken, welches auf dem direktesten Weg auf die eine richtige Lösungen abzielt.

Intellektuelle Ressourcen

Kreativität ist nicht planloses Chaos, das rein zufällig zu Erfolgen führt. Kreativität braucht auch intellektuelle Fähigkeiten. Um kreativ zu sein, muss man neue Probleme finden oder alte Probleme auf eine neue Weise zu betrachten.

Ebenso beinhaltet Kreativität die Fähigkeit, eine Vielzahl von Ideen miteinander zu vergleichen und die beste auszuwählen.

Schliesslich geht es auch um die Kompetenz, andere vom Wert einer neuen Lösungsidee zu überzeugen und diese gemeinsam umzusetzen.

Wissen

Kreativität baut auf Wissen. Howard Gruber sagte, Erleuchtung kommt zu einem vorbereiteten Hirn. Man kann nur erkennen, was man (zumindest ansatzweise) versteht. Dafür braucht es ein fundiertes Grundwissen.