Lernen ist…

Lernen ist…

Lernen ist ein Zusammenspiel von Nachahmen, Bestärken und Korrigieren.

Beim Beobachtungslernen werden Rollenmodelle nachgeahmt. Dies geschieht unabhängig von verstärkenden Reaktionen des Modells (also unkommentiert).

Voraussetzung für das Beobachtungslernen ist, dass die physischen, motorischen und kognitiven Voraussetzungen vorhanden sind, dass das Verhalten nachgemacht werden kann. Zudem muss das gezeigte Verhalten (Rollenmodell) mental verstanden (entcodiert) werden.

Als Lehrperson ist es wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, ein Rollenvorbild zu sein. Dies erfolgt oft unbewusst und implizit.

Bestärken ist insbesondere in der Lernform des Operanten Konditionierens bedeutsam. Beim Operanten Konditionieren entscheidet die Konsequenz, die auf ein Verhalten folgt (positiv oder negativ), ob das Verhalten in Zukunft weiterhin, häufiger, seltener oder schliesslich gar nicht mehr gezeigt wird.

In dieser Form kann die Lehrperson explizit und bewusst Einfluss auf das Verhalten der Lernenden nehmen.

Beim Korrigieren schliesslich ist es entscheidend, dies auf einer Ebene zu tun, welche von den Lernenden auch verstanden werden kann. Gewisse Korrekturen können anfänglich verwirrend sein und damit den Lernprozess behindern.

Die Kunst ist, Korrekturen so individuell anzubringen, dass alle Lernenden unter Berücksichtigung ihres Entwicklungsstandes davon profitieren können.

Was heisst „Lernen“?

Was heisst „Lernen“?

Lernen ist die nachhaltige Veränderung der persönlichen Wahrnehmung, Handlung oder Handlungsmöglichkeiten sowie des persönlichen Denkens.

Am Ende des Lernens (oder beim Erreichen von Meilensteinen des Lernens) stehen damit die Fragen:

  • Was (Wahrnehmung, Handlungsweise, Denken) hat sich verändert?
  • Ist diese Veränderung nachhaltig?

Lernen basiert auf Erfahrung und ist damit stets persönlich. Niemand kann stellvertretend für jemand anderen lernen. Lernen muss persönlich berühren.

Dies bedingt individuelle Aktivität. Die Lernenden müssen persönlich Wahrnehmen, in ihrem persönlichen Handeln und Denken das Gewohnte und damit die persönliche Komfortzone verlassen.

Lernen ist ein Tanz zwischen der Komfortzone (wo sich Veränderung verdichtet und mit Vorhandenem verknüpft) und der Lernzone (wo Veränderung angestossen wird).

Lehren heisst, diese Veränderung des Wahrnehmens, des Handelns und des Denkens anzuregen, zu begleiten und die Fremd-Perspektive in den Prozess einzubringen.

Der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun sagt, dass die Wahrheit immer zu zweit beginnt. In diesem Sinne hielt auch Johann Heinrich Pestalozzi fest, dass keiner alleine die ganze Wahrheit besitzt.

(Persönliche) Entwicklung kann nur im Dialog erfolgen.