Kreativität fördern (Teil 1)

Kreativität fördern (Teil 1)

Gemäss einer Theorie von Sternberg und Lubart haben kreative Menschen einige gemeinsame Eigenschaften, die von Eltern und Lehrpersonen gefördert werden können. 6 Förderbereiche sollen in diesem und dem nächsten Blogartikel aufgezeigt werden:

Denkweise

Kreativität gründet auf einer divergenten, offenen Denkweise. Diese steht teilweise im Widerspruch zum traditionellen, konvergenten Schuldenken, welches auf dem direktesten Weg auf die eine richtige Lösungen abzielt.

Intellektuelle Ressourcen

Kreativität ist nicht planloses Chaos, das rein zufällig zu Erfolgen führt. Kreativität braucht auch intellektuelle Fähigkeiten. Um kreativ zu sein, muss man neue Probleme finden oder alte Probleme auf eine neue Weise zu betrachten.

Ebenso beinhaltet Kreativität die Fähigkeit, eine Vielzahl von Ideen miteinander zu vergleichen und die beste auszuwählen.

Schliesslich geht es auch um die Kompetenz, andere vom Wert einer neuen Lösungsidee zu überzeugen und diese gemeinsam umzusetzen.

Wissen

Kreativität baut auf Wissen. Howard Gruber sagte, Erleuchtung kommt zu einem vorbereiteten Hirn. Man kann nur erkennen, was man (zumindest ansatzweise) versteht. Dafür braucht es ein fundiertes Grundwissen.

Was heisst „Lernen“?

Was heisst „Lernen“?

Lernen ist die nachhaltige Veränderung der persönlichen Wahrnehmung, Handlung oder Handlungsmöglichkeiten sowie des persönlichen Denkens.

Am Ende des Lernens (oder beim Erreichen von Meilensteinen des Lernens) stehen damit die Fragen:

  • Was (Wahrnehmung, Handlungsweise, Denken) hat sich verändert?
  • Ist diese Veränderung nachhaltig?

Lernen basiert auf Erfahrung und ist damit stets persönlich. Niemand kann stellvertretend für jemand anderen lernen. Lernen muss persönlich berühren.

Dies bedingt individuelle Aktivität. Die Lernenden müssen persönlich Wahrnehmen, in ihrem persönlichen Handeln und Denken das Gewohnte und damit die persönliche Komfortzone verlassen.

Lernen ist ein Tanz zwischen der Komfortzone (wo sich Veränderung verdichtet und mit Vorhandenem verknüpft) und der Lernzone (wo Veränderung angestossen wird).

Lehren heisst, diese Veränderung des Wahrnehmens, des Handelns und des Denkens anzuregen, zu begleiten und die Fremd-Perspektive in den Prozess einzubringen.

Der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun sagt, dass die Wahrheit immer zu zweit beginnt. In diesem Sinne hielt auch Johann Heinrich Pestalozzi fest, dass keiner alleine die ganze Wahrheit besitzt.

(Persönliche) Entwicklung kann nur im Dialog erfolgen.